IDM Finale 2018 in Hockenheim vom 28.- 30.09.2018
Vor etwa einem Jahr schien es, als ob die Internationale Deutsche Motorrad Meisterschaft entweder ganz sterben, oder als Toppveranstaltung in die Bedeutungslosigkeit versinken würde.
Mit etwas Goodwill, wurde durch die diesjährige Veranstaltung diese Einschätzung als Unkenruf entkräftet. Der Promoter, die Motor Presse Stuttgart, hat sich nicht blamiert, wenn auch das frühere Markenzeichen der IDM, ein Sprunbrett in die WM zu sein, nicht erkennbar ist.
Die Rennläufe wurden allgemein als spannend empfunden, was natürlich teilweise an der geimeinsamen Durchführung der Stockklasse mit der Supersportklasse, sowohl bei den 1000 ern, als auch bei der 600 er Klasse.
Man kann aber bestätigen, die technischen Unterschiede sind innerhalb der Rennen sehr gering, wodurch einerseits dem Besucher ein fast geschlossenes großes Feld geboten wird, andererseits die Frage im Raum steht, warum nicht überhaupt auf die Superbikes und Supersportmaschinen zu Gunsten der Stockbikes verzichtet werden kann?
Damit käme eine deutliche Kostensenkung für Teams und Fahrer heraus, die sicherlich zu größeren Starterfeldern und mehr Wahrnehmung und Ansehen unseres Sportes in der Öffentlichkeit, sprich Sponsoren und Zuschauer führen dürfte.
Es bleibt abzuwarten, ob DMSB und IDM diese Chance erkennen und ergreifen können und wollen?
Die Supersport 300 Klasse mit seriennahen Bikes hat einiges zu bieten, was als Sprungbrett für eine größere Karriere erwartet wird. Im Zieleinlauf von Rennen 2 lagen die ersten fünf Fahrer nicht einmal 1,9 sec. auseinander.
Ein Wermutstropfen ist aber, der Nachwuchs aus Deutschland beträgt mit nur sechs! von 33 eingeschriebenen Teilnehmern. eine Minderheit.
Die Nachricht, kein Nachwuchsfahrer aus Deutschland wird im nächsten Jahr im Rookiescup im Rahmen der Moto GP als gut genug für die Teilnahme akzeptiert,passt leider genau zur Situation, wie man sie in „Hocke“ erleben konnte.
Ohne dem großen Kontigent an jungen Piloten, hauptsächlich aus den Niederlanden müßte die Klasse längst wieder wegen mangelndem Zuspruch beerdigt sein, wie es der, zu teuren Moto3 Klasse, in der IDM erging. Die Kosten können hier nicht der Grund sein, auch ist die Markenvielfalt mit fünf Herstellern gewährleistet.
Sind die Maschinen nicht aufregend genug, um mehr Fahrer, Teams und potente Eltern für ein Engagement zu gewinnen? Glaubt niemand an die Bedeutung der kleinen Klassen?
Dabei gibt es genügend ,nicht von der Hand zu weisende Gründe, die Lehrjahre im Motorradrennsport auf leichten und kostengünstigen Geräten zu bestreiten. Verletzungsrisiko und Finanzbedarf seien hier an erster Stelle genannt.
Kürzlich kolportierte, laut h. Wiesinger, KTM einen Kostenfaktor vier für die Herstellung von Viertaktrennmaschinen gegenüber vergleichbarer Zweitaktmaschinen!
Die Seitenwagenklasse, vor einigen Jahren nur noch geduldet, in der selbstgefälligen IDM, hat wieder große Akzeptanz gefunden, immerhin ist ja fast jedes teilnehmende Gefährt ein richtiger Prototyp und man spürt, wie alle auch für das Publikum fahren . Von 19 Gestarteten erreichten immerhin 12 Gespanne die Zielflagge.
Die übrigen, vertretenen Klassen, mit den zwei Cupklassen von Suzuki sind wohl vorrangig als Pausenfüller zu sehen, da es ja den hochkarätigen Yamaha Cup nicht mehr gibt.
Ja und die Talentschmiede des ADAC, den Juniorcup hat es auch zu anderen Veranstaltern verschlagen!
Günter Belm würde sich über eine lebhafte Diskussion zu den obigen Einschätzungen freuen.